Die perfekten Kräuter zum Räuchern

Hast du es auch schon mal gespürt – das Gefühl, als ob was in der Luft liegt? Es gibt unzählige Ursachen für dieses Empfinden. Mal bezieht man ein neues Haus oder eine neue Wohnung, man hat sich mit jemandem gestritten oder man selbst oder ein Herzmensch ist oder war krank. Ich könnte ewig so weiterschreiben, sicher hast auch du deinen ganz eigenen Grund, warum du diese dubiose Energie spürst. Ein sicher sehr guter Weg ist es, diesem Gefühl auf den Grund zu gehen und zu überlegen, woher es kommt. Manchmal hat man aber auch nicht die Zeit oder die Kraft für diese durchaus herausfordernde mentale Arbeit. Die Verwendung von Kräutern zum Räuchern ist als symbolischer Reinigungsakt ein spiritueller und traditionsreicher Ritus, um schlechte Energien zu entfernen.

So kann man auch beginnen, sich oder seine Umgebung “atmosphärisch” zu reinigen. Die Methode des Räucherns wird seit Jahrhunderten angewandt und ist Balsam für die Seele. Ich zeige dir, welche Kräuter sich zum Räuchern eignen und wie du ganz einfach die “dicke” Luft loswerden kannst. 

Kräuter zum Räuchern: Was ist das eigentlich? 

Kräuter zum Räuchern, ob getrocknet oder frisch, enthalten unterschiedliche Stoffe, die freigegeben werden können. Um an die Inhaltsstoffe zu kommen, sind wässrige oder alkoholische Auszüge üblich, aber es gibt auch pflanzliche Bausteine, die vor allem beim Verbrennen freigesetzt werden. Die in Kräutern, Gewürzen und Baumharzen enthaltenen Duft- und Aromastoffe werden beim Verglühen frei und mit dem aufsteigenden Rauch im Raum verteilt, wo sie ihre Wirkung entfalten.

Es gibt unterschiedliche Methoden, um Gewürzen und Kräutern zum Räuchern zu verwenden. Die bekannteste ist wohl die Räucherstäbchen-Variante, die es mit allen möglichen Gerüchen parfümiert gibt. Mir bereitet dieser Geruch immer Kopfschmerzen, da sie wahrscheinlich meistens künstliche Aromen enthalten.

Die älteste Methode ist das Räuchern durch Verbrennen von Pflanzen, Harzen und Gewürzen. Je nachdem, für welchen Zweck man räuchern möchte, stellt man eine eigene Mischung her.

 

Kräuter zum Räuchern: Welche Mischung ist die richtige?

Je nach Gefühlslage und Befinden bietet uns die Natur unzählige Pflanzen, die für wohltuende Räucherungen zur Verfügung stehen. Ich habe hier ein paar Mischungen für dich aufgezählt, die du in unterschiedlichen Situationen verwenden kannst. Im Internet gibt es aber auch fertige Kräuterbündel und Räuchermischungen zu kaufen. 

Reinigung: Entfernung von negativen Energien in unserem Umfeld

Unser Haus oder unsere Wohnung, also unseren Schutzraum, können wir bei Bedarf von schlechten Energien befreien und für Klarheit und Wohlbefinden sorgen, indem wir Salbei, Lavendel, Beifuß, Weihrauch und Wacholder zum Ausräuchern wählen. Dies sind die wichtigsten Kräuter für eine reinigende Räucherung und werden zu gleichen Teilen zu einem Kräuterbündel gemischt und fest zusammengebunden. 

Ruhe und Gelassenheit

Düfte und Aromen haben einen direkten Einfluss auf unsere Stimmung, so kann man das Räuchern von Kräutern und Gewürzen auch nutzen, um Überlastung, Unruhe und Stress zu überwinden und sich zu entspannen. Allein das Ritual der Räucherung hat etwas sehr besänftigendes und beruhigendes an sich. Hierfür eignen sich Zimt, Sternanis, Fenchel und Sandelholz sehr gut. 

Gute Laune und Energie

Brauchen Räume mal einen Frischekick und unsere Laune soll auch davon profitieren, gibt es auch eine besondere Räuchermischung, die traditionell dafür verwendet wird und für gute Laune sorgt. Eine Mischung aus Rose, Tannen-, Fichten- oder Kiefernadeln, Nelken und den Schalen von Mandarine und Orange hebt an trüben Tagen die Stimmung.

 

Mit Kräutern Räuchern: Eine Anleitung

Nachdem ich dir jetzt gezeigt habe, für welche Bedürfnisse du welche Kräuter zum Räuchern verwenden kannst, will ich hier nun erklären, wie der Räucherprozess eigentlich abläuft. Im Grunde gibt es zwei unterschiedliche Methoden, um mit Kräutern oder Gewürzen zu räuchern. Voraussetzung ist, dass du eigene Mischungen verwendest und nicht auf Räucherstäbchen oder Räucherkegel zurückgreifst. 

Gebündelte Kräuter zum Räuchern

Du brauchst: 

  • Bündel aus getrockneten Kräutern
  • Räucherschale oder Tellerchen
  • Kerze
  • Streichhölzer

So geht’s:

  • Öffne alle Türen im Haus.
  • Nimm dir bewusst ein paar Minuten Zeit und atme tief ein und aus, schließe dabei eventuell die Augen.
  • Überlege dir einen Grund, warum du räuchern willst, z.B. um “negative Energien im Haus loszulassen”.
  • Entzünde eine Kerze und daran das Räucherbündel. Es entsteht eine kurze Flamme und dann glimmt es nur noch und sanfter Rauch steigt auf.
  • Geh im Raum herum und denke an den Grund, warum du räuchern möchtest. Das Bündel kannst du dabei hin und her schwenken. Am besten startest du im Keller, also am niedrigsten Punkt in deinem Haus oder deiner Wohnung. Damit keine Asche auf den Boden fällt, halte den Teller oder die Schale unter das Bündel.
  • Am Ausgangspunkt zurückgekehrt, kannst du das Bündel ausdrücken oder ausbrennen lassen. 
  • Damit die schlechten Energien entweichen können, werden zum Schluss die Fenster geöffnet. 

Das ganze funktioniert auch, wenn du aus anderen Gründen räuchern willst. Du musst dann nicht im Haus herumgehen, sondern richtest dir einen gemütlichen Platz am Boden auf einer Decke her und vollziehst das Ritual dort. 

Gewürze Räuchern

Etwas anders funktioniert es, wenn du anstatt von Kräutern, zum Räuchern Gewürze nutzen willst.. Da du keine Bündel machen kannst, sammelst du die Gewürze in einer kleinen Schale.

Du brauchst: 

  • Räucherstövchen mit Sieb
  • Teelicht
  • Zündhölzer
  • Gewürzmischung deiner Wahl

So geht’s:

  • Stelle das Stövchen auf eine feste Unterlage und leg das Metallsieb auf das Stövchen.
  • Bereite die Gewürzmischung vor. 
  • Schließe für ein paar Minuten die Augen und konzentriere dich auf den Grund, warum du Räuchern möchtest. Atme dabei tief ein und aus. Besonders schön ist es, wenn man das abends oder in den frühen Morgenstunden macht. Hier spürt man die Energie noch mehr. 
  • Zünde das Teelicht im Stövchen an. 
  • Streue mit den Fingern oder einem kleinen Räucherlöffel etwas Räucherwerk auf das Räuchersieb. Wenn du das Räucherwerk am Rand des Siebes auflegst, verglüht es besonders langsam. Möchtest dudu etwas mehr Rauch, schiebst Du das Räucherwerk in die Mitte des Siebs direkt über die Kerzenflamme.
  • Wenn das Räucherwerk verglüht ist, entfernst du das Sieb (aber Vorsicht: heiß), das kann bei Gewürzen auch ganz schnell gehen. 

Tipp: Streue etwas Feuersand auf das Sieb oder lege ein kleines Stück Alufolie darauf. Das hat zwei Vorteile: Zum einen verbrennt das Räucherwerk nicht so schnell, da der Sand bzw. die Alufolie die Hitze etwas abmildert. Zum anderen können Harze, die sich durch das Erhitzen verflüssigen, nicht durch Tropfen.

Ich wünsche dir viel Freude bei diesem altbewährten und traditionellen Ritual – der Verwendung von Kräutern zum Räuchern.